Foto: Denkmalgeschützte "Vinothek" im ehem. Hauptsitz der Hessischen Staatsweingüter
Die Ausgangssituation und der künftige Bedarf für die Bebauung und Nutzung der beiden Grundstücke in der Erbacher Straße (ehem. Rheingauhalle) und hier in der Schwalbacher Straße (ehem. Sitz der Hess. Staatsweingüter) wurde bereits beim Projekt "Quartier Vitale" (http://www.forum-generationen-zukunft.de) beschrieben. Um die jeweiligen Standortgegebenheiten berücksichtigen und konkurrierende Nutzungen beider Grundstücke auszuschließen zu können, soll eine abgestimmte Entwicklung beider Grundstücke erfolgen. Im Sinne einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung ist die Einbindung in das vorhandene Umfeld bei der künftigen baulichen Nutzung zu berücksichtigen.
Mit Vorlage der anliegenden Konzepte machen wir, die Agendagruppe Forum Generationenzukunft (FGZ) gemeinsam mit den kooperierenden Architekten, den städtischen Gremien abgestimmte, nachhaltige und demografiegerechte Vorschläge und Angebote für die Bebauung und Nutzung beider Grundstücke. Unser Entwicklungskonzept beinhaltet geeignete Nutzungsangebote, die eine zeitnahe und wirtschaftliche Vermarktung der Liegenschaften durch die Stadt Eltville ermöglichen. Die konzeptionierenden Architekten verfügen über Kontakte zu Bauträgern/Investoren zwecks Finanzierung der Vorhaben.
Die künftige Nutzung der vorhandenen, denkmalgeschützen Strukturen (Vinothek mit Veranstaltungshalle und alte Turnhalle als bisherige Kelterhalle mit Wohnhaus) beschränkt das Maß der Neubauten und gibt den Restrukturierungsbedarf mit Abriss aller nicht denkmalgeschützten Bauten und der Verwendung der restlichen Bestandsbauten vor. Grundsätzlich gelten für das Maß der baulichen Nutzung die in der Benutzungsordnung für ein Allgemeines Wohngebiet bestimmten Grenzen. Nach den Empfehlungen der HA-Projektstudie, deren Ausführungen wir ohne besondere Kennzeichnung hinsichtlich der Voraussetzungen teilweise übernommen haben, kommt unter Berücksichtigung der vorhandenen Nutzungsstrukturen in der näheren Umgebung eine Mischung von verschiedenen Nutzungsarten infrage: Wohnen, Verwaltungs-/Büroräume, Beherbergungsgewerbe (Hotel) und Einrichtungen für kulturelle, soziale und gesundheitliche Zwecke.
Unter Berücksichtigung der Machbarkeit reduzieren sich die Möglichkeiten auf die Nutzung der denkmalgeschützten Gebäude für wirtschaftliche, kulturelle und soziale Zwecke und eine Wohnbebauung für die restliche Fläche des Areals. Der Sprecher der FGZ, Helmut Baltrusch, hat über 30 potenzielle Investoren für ein Tagungs-, Sport- und/oder Gesundheitshotel mit Nutzung der denkmalgeschützten Gebäude, z.B. als Veranstaltungshalle, kontaktiert. Im Ergebnis fand sich aus Gründen der mangelnden Rentabilität kein Interessent für ein Hotel mit 80 bis 100 Betten oder mehr in Eltville.
Hingegen sind Eltville und dieser Standort gewiss attraktiv für unterschiedliche Wohnformen mit Jung & Alt einschliesslich des Generationen- und Seniorenwohnens. Unabhängig von der Wohnbebauung und dem Umbau der Turn-/Kelterhalle für Wohnzwecke ist die private und öffentliche Nutzung der Kelterhalle ("Vinothek") mit Veranstaltungsraum für kulturelle und soziale Zwecke denkbar. So ist zu prüfen, ob die Kelterhalle ("Vinothek") z.B.als "Besucherzentrum Rheingau" des Zweckverbandes geeignet wäre. Anstelle der sozialen Wohnbebauung ist auch eine Spezialklinik mit Hotelteil für Gäste/Besucher in der alten Turnhalle vorstellbar.
Sowohl die Liegenschaft in der Erbacher als auch die in der Schwalbacher Straße sind in die bebaute Eltviller Ortslage eingebettet und verfügen im Vergleich zum Umfeld über Flächen, die für die innerstädtische Entwicklung von bedeutender Größe sind. Im Entwicklungskonzept sollen tragfähige und für die besondere Bestandssituation geeignete Nutzungen angestrebt werden.
Das Grundstück liegt in relativer Nähe zum Eltviller Stadtkern: ca. 650 m zur Fußgängerzone und ca. 800 m zur historischen Altstadt. Die Anschlüsse Eltville Mitte und Nord der autobahnmäßig ausgebauten B 42 werden über die innerörtlichen Straßen bzw. über die Kreisstraße K 648 nach ca. 1.100 bzw. 1.700 m erreicht. Zum Eltviller Bahnhof mit zentralem Busbahnhof sind es etwa 750 m, weitere Bushaltestellen befinden sich in nächster Nähe. Das Gelände ist verkehrsmäßig an die Schwalbacher Straße angebunden, in der auch die Versorgungsanschlüsse (Wasser, Strom, Gas, Fernmelde) liegen. Im Westen wird das Gelände von der Waldstraße begrenzt, die mit eingeschränkter Belastungsfähigkeit eine zusätzliche Erschließungsmöglichkeit bietet.
Foto Hess. Staatsweingüter: Vinothek mit Halle ("Kelterhalle")
Der derzeitige Baubestand ist gekennzeichnet durch: Auf dem östlichen Grundstücksteil befinden sich die von den Staatsweingütern vormals genutzen Bauten, die Bestandteil einer denkmalgeschützten Gesamtanlage sind, die sich nach dem Verzeichnis des Denkmalamtes bis zur Balduinstraße erstreckt. Als Einzelkulturdenkmale sind der ehemals als Turnhalle errichtete Bau mit dem angeschlossenen Wohnhaus (links von der Schwalbacher Str. aus betrachtet) und das Kellereigebäude mit ehemaliger Kelterhalle, Probierstube und Fasskeller (rechts, "Vinothek") ausgewiesen. Als Einzeldenkmale nicht erfasst sind der nachträglich erbaute Bürotrakt, der die beiden Baudenkmale verbindet sowie das an das Kellereigebäude angeschlossene Hochregallager.
Foto: Bürotrakt zwischen Vinothek ("Kelterhalle" rechts) und Turnhalle (siehe unten)
Aus städtebaulicher Sicht steht einem Abbruch des Bürotraktes und des Hochregallagers an der Vinothek ("Kelterhalle") nichts entgegen. Die Räume in den historischen Gebäuden sind in ihren Größen , Ausgestaltung und Zuordnung auf den ursprünglichen Bedarf ausgerichtet. Sie sind für eine eigenständige Nutzung nur bedingt geeignet. Könnten die denkmalgeschützten Gebäude künftig nicht sinnvoll und wirtschaftlich genutzt werden, unterliegt die Unterhaltspflicht für diese Gebäude dem Land Hessen. An die Stelle des Verwaltungstraktes könnten Wohngebäude treten.
Foto: Alte Turn- und bisherige Kelterhalle mit vorgelagertem Wohnhaus
Der obige Plan zeigt das Grundstück in der Schwalbacher Straße ohne die denkmalgeschützten Gebäudeteile. Die Größe des Grundstücks beträgt 15.406 m². Davon umfasst der derzeitig unbebaute, rückwärtige Geländeteil im Westen ca.5.500 m².
Aktueller Projektstand:
Erläuterungen:
Möglicherweise können bei neuen Nutzungszielen auch Wohnformen mit ergänzenden Nutzungsangeboten unserer Planung realisiert werden, für die in der Erbacher Straße (MM-Platz, ehem. Rheingauhalle) nicht genügend Platz vorhanden ist. So haben wir mit dem Projektentwickler Stefan Edler, MCS Projekt GmbH) Kontakt aufgenommen.
Am 08.02.2014 informierte der Wiesbadener Kurier, dass das Gelände wieder weiterverkauft wurde: